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Die Flora Bornholms

Bornholm hat schon frühzeitig die Aufmerksamkeit der Botaniker angezogen.
Sie fanden im verhälnismässig beschränkten Raum nicht nur die meisten aus dem übrigen Dänemark bekannten Pflanzen vor, sondern auch eine grosse Menge von Gattungen, die man nicht oder nur noch selten anderswo im Lande vorfindet.

Die Flora Bornholms verdankt ihre Fülle mehreren zusammenwirkenden Umständen.
Die meisten Pflanzen fordern die Erfüllung ganz bestimmter Ansprüche sowohl an die Bodenart als an das Klima und sie erreichen daher eine nur beschränkte geographische Verbreitung.
Das Bornholmer Klima aber ist verschiedenartiger als in jedem anderen Gebiet Dänemarks von entsprechender Ausdehnung.
Beispielsweise unterscheiden sich die jährliche Niederschlagsmenge sowie die Wintertemperatur im Innern der Insel und in den Küstengegenden sehr von einander. Dazu kommt noch, dass das kupierte Gelände südlich gekehrte Abhänge aufweist oder warme Mulden zwischen den Felsen, wo die Sonne im Sommer ein östliches Klima herbeiführt, das sonst Süd- und Osteuropa eigen ist, und beschattete Felsenritzen, wo die Luft kühl und feucht bleibt. Ausserdem sind die Bodenverhältnisse reich variiert, so dass eine grosse Anzahl Planzengattungen diejenigen Mengen Wasser, Nahrungsstoffe, Kalk, Humusstoffe, und was sie sonst noch zum Gedeihen nötig haben, vorfinden. Es gibt sowohl Granit, Sandstein, Schiefer als auch Kalk als Untergrund, von einer unterschiedlich dicken Schicht von Moränenablagerungen bedeckt, die als Extreme grobkörnigen Kies und feinen Lehm aufweisen.

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Es ist nachgewiesen worden, dass mehrere der botanischen Perlen der Insel sogenannte «Eiszeitrelikte« sind, die einen Zufluchfsort (Refugium) an solchen Stellen fanden, wo der Wald mit seinem vernichtenden Schatten keinen festen Fuss fassen konnte, als er während der Kiefemzeit sich über die Insel verbreitete.
Sie entgingen dem Angriff des Waldes auf den Felsenküsten Nordborn-holms oder auf den kalkhaltigen Steilküsfen gegen Süden.

Was die Felsenküste als Zufluchtsort geeignet machte, war der Umstand , dass die lockeren Erdschichten vom Meere fortgeschwemmt wurden, zur Zeit als der Wasserspiegel kurz nach der Eiszeit sich 15-20 m höher als heute betand und an Erde hat es gefehlt, um einen dichten überschattenden Baumwuchs zu erlauben Felsen-Eberesche, Gemeine und Schwarze Zwergmispel, Schnittlauch, Eisbeere, Schwalbenwurz und Spnnenröschen sowie Weisse Fetthenne, Färberweid, Maöer-Felsenblümchen, Glänzender Storchschnabel, Kugelige Platterbse und Knolliges Rispengras haben es in diesem Refugium durchgestanden.

Die Abhänge im Süden der Insel haben die Lebensbedingungen solcher lichtbedürftiger Pflanzen erfüllt wie: Kleiner Wiesenknonf, Doldige Spurre, Französische Segge, Baltischer Schwingel und Sprossende Felsennelke, während Hügel-Fingerkraut in beiden Retugien gediehen sein mag.

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Außer den erwähnten Eiszeitrelikten umfasst die Bornholmer Pflanzenwelt eine ganze Reihe von Arten, die hier im Lande ausschliesslich auf Bornholm im wilden Zustand angetroffen werden: Schwarzer Streifenfarn, FrühlingsSpark, Gemeine Akefei, Bleichblaues Windröschen, Wildes Silberblatt, Morgenländisches Zackenschötchen, Moor-Veilchen, Roter Wundklee samt anderen, die freilich auch anderswo in Dänemark angetroffen worden sind, die aber auf Bornholm ihre Hauptverbreitung finden; nämlich Brauner Streifenfarn, Nordischer Streifenfarn, Schlankes Woligras, Acker-Geibstern, Holunder-Knabenkraut, Netz-blatt, Heröst-Wendelähre, Kleine Teichrose, FrühlingsFingerkraut, Sand-Fingerkraut, Mehl-Schlüsselblume, Erdglöckchen und Ruhrwurz.

Was die Sporenpflanzen, Moose, Flechten und Pilzeanbetrifft, fehlt noch viel, bis man einen vollständigen Überblick über die gesamte Anzahl von Gattungen erhalten hat, und jedes Jahr wird Bericht erstattet über Auffinden von Gattungen, die der Insel neu sind. Hier bleibt noch für die Botaniker und die Gäste der Insel viel zu leisten übrig.


Obenstehendes Material stammt aus dem Buch:
Bornholm - Radwandern und Wandern durch Natur und Kultur,
von Finn Hansen
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